Projekt 42 – Evaluierung des industriekulturellen Erbes in der Lausitz

Jahr: 2017 – fortlaufend

Projektart: Tagungsbeitrag, freie Projektentwicklung

Beteiligte: Aspasia Opitz (geb. Krause)

Leistungen: Denkfabrik, Analyse, Planung

Ziel des Projekts 42 ist es, die traditionellen Standorte von Wirtschaft und Wertschöpfung in der Lausitz als Ausgangspunkt für den zweiten Strukturwandel zu nutzen. Industriekulturobjekte sind eng mit der Lebenswirklichkeit der Menschen verbunden und zum Teil identitätsstiftend. Als Motoren der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung haben sie ausgedient. Heutzutage liegen die Standorte, mit Ausnahme einiger herausragender Objekte, brach oder werden mindergenutzt.

Hierfür wurde eine Evaluierungsmatrix entwickelt, erprobt und kommuniziert, die die Komplexität der Aufgabenstellung widerspiegelt. Verschiedene Kriterienkataloge verdeutlichen dabei die notwendige Mehrdimensionalität, welche dem Konzept der Nachhaltigkeit immanent ist. In ihnen werden Kriterien zusammengefasst, welche durch belastbare, statistisch erhebbare Indikatoren hinterlegt sind. Den Kriterienkatalogen sowie den Kriterien selbst wurden Wertigkeiten zugeteilt, die die Bedeutung des jeweiligen Kriteriums im Vergleich zu anderen zeigt. Bezogen auf die Industriekultur müssten ökonomische, sozialkulturelle, ökologische und räumliche Faktoren berücksichtigt werden. Hierdurch wird eine Vergleichbarkeit möglich, die einen transparenten Umgang mit dem jeweiligen Standort und Objekt zulässt.

Anthropologisch betrachtet hat jeder Vergleich eine Zielabsicht: Je nach Ergebnis müsste der Umgang mit dem Objekt oder Standort der Industriekultur kritisch hinterfragt und ggf. neu diskutiert werden. Der methodische Ansatz dahinter soll jedoch nicht die Entscheidung vorwegnehmen, sondern einer rationalen Entscheidungsfindung dienen. Er ersetzt nicht den menschlichen Verstand, den politischen Willen oder gar den Glauben an einen Standort, stellt aber, numerisch belegt, Stärken und Schwächen dar, kann aber auch in seiner weiteren Anwendung Potenziale und Defizite wiedergeben. Es entsteht ein Instrument, welches in seiner Anwendung klare Entwicklungsempfehlungen ausspricht, da es im strukturschwachen Raum in hervorgehobenem Maße von Nöten ist, zivilgesellschaftliche, öffentliche und wirtschaftliche Aktionen und Kräfte zu bündeln.

Eine dezidierte Projektvorstellung erfolgte im Rahmen der Tagung Denkmal-Erbe-Heritage, des Arbeitskreises für Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. (AKTLD) und des Graduiertenkollegs »Identität und Erbe« (GRK 2227) vom 5. – 7.10.2017 in Berlin. Der Tagungsband ist unter folgendem Link zu beziehen.